Vögel
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Macht es Sinn, die Alpenkrähe in der Ostschweiz wieder anzusiedeln?
Nachdem Ornithologinnen und -Ornithologen vorgeschlagen hatten, die Alpenkrähe in der Ostschweiz wieder anzusiedeln, versuchte die Universität Bern in einer Untersuchung die wichtigsten Umweltfaktoren für das Vorkommen der Art im Wallis zu ermitteln, wo über 95% der Schweizer Population leben. Ziel war es, festzustellen, ob die Bündner Alpen günstige Lebensraumbedingungen für diese Art bieten. Die Studie, die 2021 im Journal of Avian Biology veröffentlicht wurde, basierte auf einer Extrapolation der Habitatkriterien, die mit dem Vorkommen der Art im Wallis korrelieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Graubünden sogar ein grösseres Potenzial bietet als unser Kanton! Wie lässt es sich also erklären, dass die Alpenkrähe in den Westschweizer Alpen vorkommt, in den Ostschweizer Alpen aber ausgestorben ist? Bevor ein Wiederansiedlungsprogramm in Betracht gezogen wird, sollte diese Schlüsselfrage beantwortet werden.
Artikel im fauna.vs info 40/2021
SBB sanieren gefährliche Strommasten an der Simplonstrecke
Nach einer Bestandsaufnahme der Masten, die für grosse Raubvögel wie den seltenen Uhu ein hohes Stromschlagrisiko darstellen, hat die SBB an mehreren kritischen Punkten der Simplon- strecke im Kanton Waadt und im Wallis mit der Sanierung und Modernisierung ihrer Infrastruktur begonnen. Der kritische Abschnitt von St-Léonard ist nun vollständig saniert und birgt für den Uhu keine Stromschlaggefahr mehr.
Artikel im fauna.vs info 38/2020
Die Verordnung über elektrische Leitungen soll revidiert werden
Am 30. September überreichten wir dem Staatspräsidenten Roberto Schmidt unsere Petition zum Schutz des Uhus und anderer Greifvögel vor Stromschlägen. 2500 Unterzeichner/innen verlangen, dass sämtliche gefährlichen Strommasten im Kanton Wallis, die bei Vögeln zu Stromschlägen führen können, in den nächsten fünf Jahren saniert werden. Unsere Petition scheint Wirkung zu haben, parallel zum Engagement von anderen Organisationen, insbesondere der Walliser Aussenstelle der Schweizerischen Vogelwarte.
Artikel im fauna.cs info 37/2020
Immer mehr Gänsegeier in der Schweiz
Der Gänsegeier war bis vor 20 Jahren ein seltener Gast in der Schweiz. Dank einem Wiederansiedlungsprojekt in Frankreich übersommern immer mehr Gänsegeier in unserem Land und ermöglichen auch Wanderern Beobachtungen dieser imposanten Greifvögel.
Artikel im fauna.vs info 36/2019
2500 Unterschriften für die Sanierung der gefährlichen Strommasten im Wallis
Am 30. September wurde fauna•vs vom Staatsratspräsidenten Roberto Schmidt im Regierungsgebäude in Sitten empfangen. Eine kleine Delegation überbrachte dem Staatsrat eine Petition mit 2500 Unterschriften, die verlangt, dass alle Strommasten im Kanton Wallis, die bei grossen Vögeln zu Stromschlägen führen können, saniert werden. Roberto Schmidt versicherte den Anwesenden, dass er sie an die zuständigen Stellen weiterleiten werde und dass der Staatsrat die Petition ernst nehmen werde.
Artikel im fauna.vs info 36/2019
Alarmierende Bleibelastung bei den aasfressenden Greifvögeln in den Alpen
Die negativen Auswirkungen von Blei auf die Gesundheit von Mensch und Tier sind inzwischen hinlänglich bekannt. Eine neuere Studie der Schweizerischen Vogelwarte bestätigt frühere Studienresultate und zeigt, dass aasfressende Greifvögel wie Steinadler und Bartgeier besonders empfindlich auf Blei in der Umwelt reagieren. Bei beiden Arten wurden hohe Bleiwerte in der Leber und in den Knochen nachgewiesen. Ein Vergleich mit Vögeln der Pyrenäen zeigt zudem, dass die Bartgeier in den Alpen höhere Bleiwerte aufweisen als im Gebirge zwischen Frankreich und Spanien! Diese Resultate machen einmal mehr deutlich, dass die Verwendung von bleihaltiger Munition ein ernst zu nehmendes Problem darstellt.
Artikel im fauna.vs info 35/2019
Adler und Windkraft: Forschungsprojekt im Wallis
Gemeinsam mit dem eigens aus Kalifornien angereisten, ausgewiesenen Adlerfachmann Dr. Peter Bloom, hat die Universität Bern Steinadler eingefangen und mit GPS-Sendern versehen, um auf diese Weise all ihre Bewegungen und Aktivitäten zu überwachen. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen der Optimierung der Standortwahl für künftige Windparkanlagen im Alpenraum dienen, um spätere Kollisionen der Vögel mit Rotorblättern möglichst zu verhindern.
Artikel im fauna.vs info 35/2019
Petition zum Schutz des Uhus und anderer Greifvögel vor dem Stromtod
Nachdem Anfang Jahr ein Uhu tot unter einer Stromleitung der Bahnlinie Sierre-Sion und etwas später ein toter Uhu bei Massongex gefunden wurden, lancierte fauna•vs eine Petition zum Schutz des Uhus und anderer Greifvögel vor Stromschlägen. Darin fordern wir von der Walliser Regierung, den betroffenen Elektrizitätsgesellschaften und den SBB, rasch die nötigen Massnahmen zu ergreifen, damit sämtliche gefährliche Strommasten im Kanton Wallis saniert werden. Die Petition soll im Herbst dem Staatsrat überreicht werden.
Artikel im fauna.vs info 35/2019
Die Bejagung von Schnee- und Birkhühnern ist nicht mehr zeitgemäss
Nach geltendem kantonalem Recht darf ein Walliser Jäger pro Jagdsaison sechs Birkhähne und acht Schneehühner schiessen (maximal zwei pro Tag). Damit nimmt das Wallis in der Schweiz einen traurigen Spitzenplatz ein. In den meisten anderen Gebirgskantonen ist die Jagd auf die beiden Raufusshühner entweder verboten, oder die Abschussquoten sind viel tiefer. Nun soll die Jagd auch im Wallis angepasst werden. Am 17. November 2017 hat der Grosse Rat gegen den Willen des Staatsrats ein Postulat von Brigitte Wolf und Manfred Schmid mit 83 Ja- zu 42 Nein-Stimmen angenommen. Dieses verlangt, die Bejagung von Schneeund Birkhühnern an die abnehmenden Bestände anzupassen. Bereits vor der Beratung im Parlament haben fauna•vs und die Vogelwarte Sempach in den Medien auf den Missstand aufmerksam gemacht. Nachfolgend unsere Medienmitteilung dazu.
Rettungsaktion für den Flussregenpfeifer in der Rhoneebene
Das Programm «Artenförderung Vögel Schweiz» wurde 2003 vom Schweizer Vogelschutz SVS/ BirdLife Schweiz, der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und dem Bundesamt für Umwelt ins Leben gerufen. Es definiert Massnahmen zum Schutz von 50 Vogelarten, für welche spezielle Massnahmen nötig sind, wenn das Überleben ihrer Populationen gesichert werden soll. Der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) gehört zu diesen sogenannten Prioritätsarten. Im Rahmen ihrer ornithologischen Ausbildung hat Aleksandra Rnjaković aus Massongex einen Leitfaden zum Schutz des Flussuferläufers erarbeitet. Dieser nistet gerne in Kiesgruben, wo das Überleben neben den menschlichen Aktivitäten manchmal schwierig ist. Wenn die richtigen Massnahmen ergriffen werden, kann sich der Kiesabbau aber auch als Chance für den Flussuferläufer erweisen.