Grossraubtiere

Dank dem Schutz von Wolf, Luchs und Bär und besseren Lebensraumbedingungen kehren die Grossraubtiere wieder zurück in die Schweiz. Insbesondere über den Wolf wird im Wallis emotional diskutiert. Als Wildbiologen versuchen wir die Diskussion zu versachlichen und mit wissenschaftlichen Fakten zu argumentieren.
 

Welche Regulierung des Wolfs?

Meidenmitteilung von fauna.vs vom 28. November 2023
fauna.vs, die Walliser Gesellschaft für Wildtierbiologie, setzt sich seit vielen Jahren für ein modernes Wildtiermanagement ein, das auch die Errungenschaften der wissenschaftlichen Forschung berücksichtigt. Die vom Bundesrat durchgesetzte Strategie zur Regulierung des Wolfs beruht auf Willkür und auf Glaubenssätzen, jedoch nicht auf Wissenschaft.

Artikel im fauna.vs info 44/2023
 

Zweifelhaftes Rösti-Experiment

Im August 2023 hat der Bundesrat die neue Verordnung zum Jagdgesetz (JSV) in eine eilige Vernehmlassung geschickt. 2020 hatte das Schweizer Volk in einem Referendum einen Revision des Jagdgesetzes abgelehnt, der rückwärtsgewandt war, da er die wirklichen Herausforderungen der schwindenden Biodiversität ausblendete. Das Parlament legte daraufhin ein neues Gesetz vor, das sich vor allem auf den Wolf konzentrierte. Dieses Mal wurde das Referendum nicht ergriffen, da die NGOs der Meinung waren, dass die von der Regierung angebotenen Garantien ausreichend seien. Zu Unrecht?

Artikel im fauna.vs info 44/2023
 

Wie berichten die Medien über den Wolf?

Die Anwesenheit von Wölfen wird kontrovers diskutiert. Wie Medien dazu berichten, prägt die öffentliche Wahrnehmung (Arbieu et al., 2019). Im Oktober 2022 hat die Berner Maturandin Svenja Welle eine umfangreiche und qualitativ hochstehende Maturarbeit mit dem Titel «Der Wolf in der Schweiz: eine qualitative und quantitative Analyse der Berichterstattung in ausgewählten Tageszeitungen» erstellt. Zu diesem Thema wurden in der Schweiz bislang nur sehr wenige Studien gemacht. Interessante Erkenntnisse resultieren daraus. fauna•vs fasst die Arbeit mit Zustimmung der Autorin zusammen.

Artikel im fauna.vs info 43/2023
 

Makaberer Fund: Kopf eines gewilderten Luchses

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Luchs seit seiner Rückkehr in den 1980er-Jahren im Wallis regelmässig gewildert wird. fauna•vs hat mehrmals darüber berichtet. Im Herbst 2022 wurde in Crans-Montana ein weiterer Beweis für Wilderei gefunden. fauna•vs traf sich mit der Person, die diesen grausigen Fund gemacht hat.

Artikel im fauna.vs info 43/2023

Wilderei: Luchse wurden nicht nur gefangen, sondern auch geschossen

Der Luchs, der in den 1980er-Jahren wieder im Wallis auftauchte, sorgte lange Zeit für Schlagzeilen in den Medien, bis 1995 der erste Wolf aus dem Süden zu uns zurückkehrte. Dieser stellte die Sorgen, die einst der Luchs hervorgerufen hatte, in den Schatten. Dies ging so weit, dass man die Präsenz des Luchses in der Walliser Landschaft fast vergessen hatte.

Artikel im fauna.vs info 41/2022

 

Akzeptanz des Wolfs: Warum diese kulturelle Kluft zwischen dem Ober- und Unterwallis?

Es ist wohl niemandem entgangen, vor allem nach den beiden Abstimmungen über das eidgenössische Referendum (2020) und die kantonale Initiative (2021): Die Akzeptanz des Wolfs ist im Unterwallis deutlich höher als im Oberwallis. Aber warum ist das eigentlich so?

Artikel im fauna.vs info 41/2022

 

Wolfsangriffe auf Menschen: Aktualisierung und Synthese

Die Frage, inwieweit Wölfe eine Bedrohung für die Menschen darstellen, ist ein zentraler Punkt der Kontroverse um die Rückkehr der Wölfe in Europa. Linnell et al. (2021) haben ihre Analyse aus dem Jahr 2002 aktualisiert und mit neuen Daten für den Zeitraum 2002-2020 ergänzt. Die neue Studie zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der tödlichen Angriffe von tollwütigen Wölfen verursacht wird und den Orient betrifft (Türkei, Naher und Mittlerer Osten, Zentralasien und Indien). In der westlichen Welt (Nordamerika und Europa – ohne Russland und die Türkei) gab es im Zeitraum von 1950 bis 2020 elf tödliche Angriffe von Wölfen auf Menschen: In fünf Fällen waren die Wölfe tollwütig; vier Attacken betrafen Kinder, die von den Wölfen scheinbar als Beute angesehen wurden; zudem kann in zwei neueren Fälle (je einem in den USA und Kanada) von einem räuberischen Angriff auf einen Menschen ausgegangen werden. Gemessen an der Grösse der betroffenen Bevölkerung ist das Risiko eines Angriffs demnach sehr gering, insbesondere in der westlichen Welt.

Artikel im fauna.vs info 41/2022

 

Sind Herdenschutzmassnahmen und Wolfsabschüsse wirksam?

Nach 25 Jahren Wolfspräsenz in der Schweiz stellt sich die Frage, wie effizient die bisherigen Massnahmen und Konzepte für ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf sind. Erstmals für die Schweiz haben sich KORA1 und AGRIDEA2 in einer gemeinsamen Studie der komplexen Materie angenähert. Wir fassen die Studie zusammen.

Artikel im fauna.vs info 41/2022

Die Walliser Wolf-Rebellen proben den Aufstand

Im Hinblick auf die kantonale Initiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere» schrieb Kurt Marti einen Artikel in der Online-Zeitung «Infosperber.ch». Statt den Herdenschutz würden die Walliser «Wolf-Rebellen» den proaktiven Abschuss der Wölfe propagieren. Die Folgen davon zeigten sich im Alpsommer 2021 mit vielen toten Schafen. Der Autor fordert, den freien Weidegang der Schafe zu verbieten. Mit der Einwilligung des Autors veröffentlichen wir seinen Artikel vom 21. November 2021 (leicht gekürzt).

Artikel im fauna.vs info 40/2021

Nein zur sinnlosen Initiative «Für ein Wallis ohne Grossraubtiere»

Deshalb sagen wir NEIN:

  • Ein Wallis ohne Grossraubtiere, wie dies im Titel der Initiative verlangt wird, ist eine Utopie.
  • Die Initiative ist schlechte Werbung für das Wallis und schädigt das Image unseres Kantons.
  • Grossraubtiere haben eine wichtige Rolle im Ökosystem.
  • Titel und Inhalt der Initiative stimmen nicht überein, die Walliser Bevölkerung wird getäuscht!
  • Sogar der Walliser Staatsrat sagt, dass sich mit der Annahme der Initiative kaum etwas ändern wird!

Mehr Informationen finden Sie auf unserem Flyer.

 

Wilderei erklärt die geringe Dichte der Luchse im Wallis – es gibt Beweise 

Laut Studien der Universität Bern ist die Dichte der Luchse im Wallis besonders südlich der Rhone äusserst tief. Dieser Befund wurde inzwischen auch von der KORA bestätigt. In einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2016 vermuteten Forscher als Grund für die geringe Luchs- dichte grassierende Wilderei. Die Entdeckung eines ganzen Netzes von Schlingenfallen in der Region des «Rhoneknies» liefert unbestreitbare Beweise. Ein Jäger wurde 2015 nach einer Strafuntersuchung durch die Staatsanwaltschaft verurteilt. Die Forscher empfehlen, strafrecht- liche Ermittlungen gegen Grossraubtier-Wilderei auf höchster Gerichtsebene durchzuführen, um Absprachen zwischen Wildhütern und Wilderern zu vermeiden. 

Artikel im fauna.vs info 38/2020

 

Informationskampagne von fauna•vs zu den Grossraubtieren geht weiter 

fauna•vs ist sehr erfreut, dass die Schweizer Bevölkerung Nein gesagt hat zum missratenen Jagdgesetz. Mit einer starken Kampagne haben wir die Walliser Bevölkerung im Vorfeld der Abstimmung über die Grossraubtiere informiert. Doch die Arbeit ist nicht zu Ende. Das nächste Kapitel zum Thema Grossraubtiere wird am 7. März 2021 geschrieben. Dann stimmen wir über die kantonale Initiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere» ab. 

Artikel im fauna.vs info 38/2020

 

Bei ihrer Ausbreitung folgen Wölfe dem Angebot an Hirschen und Rehen

Wölfe bevorzugen bei ihrer Ausbreitung hauptsächlich Gebiete, in denen sie hohe Dichten ihrer bevorzugten Beutetiere wie Rot- und Rehwild vorfinden. Dies zeigt eine neue Studie von Forschenden der Universität Bern, die vier Winter lang die Aufenthaltsorte von Wölfen im Wallis verfolgten. Diese Erkenntnis ist wertvoll, um frühzeitig zu erkennen, wo Konflikte zwischen den Raubtieren und der Bevölkerung zu erwarten sind. 

Artikel im fauna.vs info 37/2020

 

NEIN zum neuen Jagdgesetz!

Das Bundesgesetz von 1986 über "die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel" basiert auf drei Säulen: 1) dem Schutz der Säugetiere und Vögel, 2) der Regulation von Arten, die Probleme bereiten, 3) der Nutzung bestimmter Arten durch die Jagd. Im neuen Gesetz jedoch wird der Schutz von verschiedenen Arten deutlich geschwächt.

Artikel im fauna.vs info 37/2020

 

Auf den Spuren der Bären im Wallis: Geschichte und Biologie

Die Geschichte der Bären in der Romandie ist weitgehend unbekannt. Einzig für das Wallis gibt es eine fundierte Studie1 . Dennoch zirkulieren auch heute noch Gerüchte und Unwahrheiten, vor allem was den Zeitpunkt der Ausrottung der Bären im Kanton betrifft. Wir werfen einen Blick auf die letzten Bären im alten Wallis.

Aritkel im fauna.vs info 36/2019


Untersuchung zum Thema Wolf-Hund-Mischlinge bringt Klarheit

Untersuchungen der Universität Lausanne zeigt, dass es in den Alpen nur sehr wenig Introgression zwischen Wolf und Hund gibt. Die Studie bringt Klarheit und deckt sich mit früheren Recherchen von fauna•vs.

Artikel im fauna.vs info 35/2019


Praktisch keine Fortpflanzung des Luchses im Wallis

Studien der Universität Bern haben bereits früher auf die dramatische Situation des Luchses im Wallis hingewiesen. Maximal ein Fünftel der zu erwartenden Individuenzahl konnte nachgewiesen werden, d.h. nicht einmal ein Dutzend Tiere. Nun ist klar: Der prekäre Zustand der Population spiegelt sich auch in der Fortpflanzung wider. In den letzten sieben Jahren konnten während den winterlichen Kontrollen nur vier, eventuell fünf Nachweise für eine Fortpflanzung erbracht werden. Die Forscher versuchen nun zu verstehen, welches die Ursachen für die geringe Dichte und die niedrige Fortpflanzungsrate des Luchses im Wallis sind.

Artikel im fauna.vs info 34/2018


Eine Volksinitiative zur Ausrottung der Grossraubtiere

Seit ihrer Gründung verfolgt fauna•vs das Ziel, mit wissenschaftlich fundierten Argumenten zu Lösungen im Grossraubtier-Management beizutragen. Die kantonale Volksinitiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere» wird jedoch zu einer Anheizung der Debatte statt zu einer Versachlichung führen. Immer noch werden gezielt Falschinformationen über die Grossraubtiere verbreitet. fauna•vs sieht sich deshalb in der Verantwortung, mit einer sachlichen Kommunikation dieser gefährlichen Initiative entgegenzutreten.

Artikel im fauna.vs info 33/2018


Weder Wölfe, Steinböcke noch wir modernen Europäer sind genetisch rein!

Die Wolfsgegner sind immer auf der Suche nach neuen Gründen, um die erneute Ausrottung der Wölfe zu fordern. Nach dem Mythos von heimlichen und illegalen Freisetzungen behaupten sie nun, dass es in den Alpen keine «echten» Wölfe gebe: Alle seien das Produkt von «Hybridisierungen» mit Hunden.

Artikel im fauna.vs info 33/2018


Zwischen Akzeptanz und Lebensraumqualität

Wissenschaftler der Universität Zürich haben eine Studie durgefüht mit dem Ziel, die für den Wolf geeigneten Gebiete in der Schweiz ausfindig zu machen. Dazu haben sie ein sozioökologisches Modell entwickeln, das die Wolfs-Akzeptanz der Menschen mit der ökologischen Lebensraumqualität kombiniert. Das Modell zeigt, dass lediglich 6% des Schweizer Gebiets als geeignet bezeichnet werden können. Das Wallis und insbesondere das Oberwallis gehören mehrheitlich nicht dazu, weil die Akzeptanz für den Wolf in unserem Kanton sehr klein ist.

Artikel im fauna.vs info 32/2017


Initiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere»

Tickt das Wallis in Bezug auf Grossraubtiere wirklich ganz anderes als der Rest der Schweiz? Die Abstimmung über die beim Kanton hinterlegte Initiative könnte hierfür ein Gradmesser sein und zeigen, ob die Walliser Bevölkerung tatsächlich eine von der Realität abgekoppelte «Walliser» Wahrnehmung dieser Welt hat – so wie das nach aussen immer noch kolportiert wird.

Artikel im fauna.vs info 31/2017


Ungewöhnlich tiefe Bestandesdichte beim Luchs im Wallis

Eine Erhebung der Universität Bern ergab, dass die Bestandesdichte des Luchses im Wallis in den vergangenen fünf Wintern aussergewöhnlich niedrig war – dies sowohl im Vergleich mit anderen Teilen der Schweizer Alpen als auch mit früheren Erhebungen aus den 1980erJahren im Kanton Wallis. Weitere Untersuchungen sollen nun die Gründe für diesen Befund aufzeigen. Als wahrscheinlichste Ursache vermuten die Forschenden Wilderei.

Artikel im fauna.vs info 30/2016


20 Jahre Wolfpräsenz im Wallis

Neben vielen anderen Feierlichkeiten geht in diesem Jahr fast unbemerkt das 20 JahreJubiläum des Wolfs im Wallis über die Bühne. Grund zum Feiern gibt es aber offensichtlich keinen – weder bei den Wolfsgegnern noch bei den Befürwortern.

Artikel im fauna.vs info 28/2015

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