Luchswilderei im Wallis
Am 17. August 2020 publizierte die Universität Bern auf der Plattform bioRxiv eine Studie, in welcher der Verdacht auf Luchswilderei im Kanton Wallis erhärtet wird. Am 21. August berichtete die NZZ, dass internationale Wissenschafter unter Leitung der Universität Bern ein ganzes Systems von Luchsfallen im Kanton Wallis gefunden haben.
Bereits 2016 ergab eine Erhebung der Universität Bern, dass die Bestandesdichte des Luchses im Wallis in den vergangenen fünf Wintern aussergewöhnlich niedrig war – dies sowohl im Vergleich mit anderen Teilen der Schweizer Alpen als auch mit früheren Erhebungen aus den 1980er-Jahren im Wallis. Bereits damals vermuteten die Wissenschaftler als wahrscheinlichste Ursache die Wilderei. fauna•vs berichtete darüber in ihrem Bulletin fauna•vs info Nr. 30 (2016) sowie im Nr. 34 (2018). Mit der neuen Studie erhärtet sich der Verdacht auf Luchswilderei im Wallis weiter.
Kurz nach Veröffentlichung nahm der zuständige Staatsrat Jacques Melly sowie die Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere DJFW Stellung und verurteilte Wilderei auf Schärfste. Pikant: scheinbar soll auch ein Angestellter der DJFW an der Wilderei beteiligt sein. Bei Bekanntgabe dieser Meldung über die Medien reichte die DJFW Anzeige gegen Unbekannt ein.
Beiliegend finden Sie die aktuelle Studie der Universität Bern, die auf dem Preprint-Server für Biologie bioRxiv veröffentlicht wurde (sie gilt noch als Peer-Review, da sie noch nicht von unabhängiger Stelle begutachtet worden ist) sowie die Artikel von fauna•vs von 2016 und 2018.
Arlettaz Illegal hunting Lynx Unibe